Weltfilm Eiermanns Else

Kaum ein Film aus oder über Thüringen hat eine solche Weltwirkung ausgelöst wie der Dokumentarfilm von Birgit Lehmann:

Als Hitchcock in Auerstedt auf Eiermanns Else traf

Gedreht wurde er 1999 in Auerstedt und hatte im gleichen Jahr bei den Hofer Filmtagen seine viel umjubelte Premiere. Preise von internationalen Filmfestivals hat er en masse eingesammelt, u.a. in Kanada und Australien. An Aktualität hat der Film nichts eingebüßt und so gehört er inzwischen zum festen Programm beim Spiegelkino-Festival an der Spiegelarche in Roldisleben im benachbarten Landkreis Sömmerda SPIEGELARCHE | Roldisleben.

Wo können Neugieriggewordene den legendären Film sehen? Hier:

Als Hitchcock in Auerstedt auf Eiermanns Else traf (salve.tv)

Das t.akt Magazin schreibt:

>> Wer hätte gedacht, dass das verschlafene thüringische Auerstedt so nah’ bei Hollywood leigt? Klar, die Assoziation Napoleon – Auerstedt ist nichts Neues und schon Geschichte. Doch Alfred Hichcock? – das lässt aufhorchen! Angeblich traf er hier auf die Erz-Auerstedterin Else Eiermann, deren gar absonderliche Lebensgeschichte Mr. Hitchcock zu einem seiner Meisterwerke inspiriert haben soll: „Psycho“. Schicksal, zufällige Fügung? Wer weiß? Original Auerstedter singen ein mehr oder minder einstimmiges Lied davon. Fakten, überraschende Beweisfotos, Zeitzeugen – verpackt in 15 kurzweiligen Filmminuten, die einem mitunter zuzuwinken scheinen … Sehenswert anders! <<

Und die Frankfurter Rundschau berichtet:

Frau Eiermann und Oskarchen

>> Einen Kurzfilm von Birgit Lehmann haben die Veranstalter für die offizielle Zeremonie ausgewählt, bei der Günter Grass in Stockholm den Literatur-Nobelpreis erhält. Bei den 33. Hofer Filmtagen machte die Frankfurter Regisseurin mit „Als Hitchcock in Auerstedt auf Eiermanns Else traf“ derart Furore, dass sich das Stockholmer Goethe-Institut spontan entschloss, das Werk mit dem ungewöhnlichen Titel zur Preisverleihung aufzuführen.

Wenige Sekunden aus dem Film der 42-jährigen gebürtigen Rüsselsheimerin gaben den Ausschlag: Das Schlussbild scheint Grass’ Roman „Die Blechtrommel“ zu entstammen. Es zeigt ein altes Kladdenfoto mit einem „Oskarchen“ aus Volker Schlöndorffs Romanverfilmung verblüffend ähnelnden Blechtrommler.

Dabei – das sagt schon der Titel – beschäftigte Birgit Lehmann etwas ganz anderes, als sie 1998 im thüringischen Dorf Auerstedt, gut 20 Kilometer nordöstlich von Weimar gelegen, gemeinsam mit Kamerafrau Vita Spieß zu drehen begann: Alfred Hitchcock, dessen 100. Geburtstag die Filmwelt im Sommer 1999 würdigte.

Auf 15 Minuten Zelluloid verknüpft sie das Entstehen seines Gruselklassikers „Psycho“ mit der Bauersfrau Else Eiermann, die von 1901 bis 1980 in Auerstedt lebte. Sie habe, so erzählt man in diesem Teil Thüringens, in den vierziger Jahren ihre tote Mutter noch tagelang ans Fenster gesetzt, um zu zeigen, dass sie lebe – ähnlich wie Norman Bates in Hitchcocks Meisterwerk.

Aus der Vermutung, die wunderliche Frau und Alfred Hitchcock könnten einander sogar persönlich bekannt haben, strickte Birgit Lehmann ihr Werk. Schon die Filmbewertungsstelle Wiesbaden war davon beeindruckt, Sie verlieh dem von der Thüringischen und Hessischen Filmförderung unterstützten Werk das Prädikat „besonders wertvoll“.<<